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Umweltsozialwissenschaften

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Das integrierte Nebenfach (iNF) Umweltsozialwissenschaften zielt auf die Vermittlung konzeptioneller und methodischer Grundlagen zur Analyse der komplexen Beziehungen zwischen Mensch, Gesellschaft und Umwelt, insbesondere unter Aspekten des globalen Wandels und der gesellschaftlichen Transformation in Richtung Nachhaltigkeit.

Das iNF stützt sich auf eine Reihe unterschiedlicher, an der Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen vertretenen sozialwissenschaftlichen Disziplinen, wie etwa der Politikwissenschaft, der Geographie, der Ökonomie und der Umweltplanung.

Das iNF vermittelt grundständige Kompetenzen in der kritischen Analyse und der effektiven Gestaltung gesellschaftlicher Interaktionen zwischen unterschiedlichen Stakeholdern auf und zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Ebenen (lokal, regional, national, international).

 

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Gesamtstudienverlauf B.Sc. Waldwissenschaften mit iNF Umweltsozialwissenschaften 

 

Modulinhalte

Governance von Umwelt und natürlichen Ressourcen

Auf der Basis einer Einführung in die Grundlagen des Konzepts der nachhaltigen Entwicklung und verschiedener Nachhaltigkeitsansätze, -strategien und -theorien beleuchtet das Modul die Bedeutung des Konzepts „Governance“ in lokalen, nationalen und internationalen politischen Arenen und Prozessen. Es setzt sich kritisch mit den Chancen aber auch den Herausforderungen seiner Operationalisierung und Umsetzung auseinander.

Das Modul stellt Spezifika von Umweltproblemlagen (u.a. funktionale und räumliche Interdependenzen, Unsicherheit, Ambiguität, Konfliktbehaftetheit…) vor und diskutiert daraus resultierende Governance-Herausforderungen. Anhand von Beispielen aus unterschiedlichen Sektoren (Klima, Biodiversität, Wald, Wasser, Energie, Ernährung …) stellte es unterschiedliche Ansätze und Instrumente für Governance von Umwelt und natürlichen Ressourcen – zwischen Markt, Staat und Zivilgesellschaft – dar.

Methoden der Umweltsozialwissenschaften

In diesem Modul befassen wir uns mit Methoden der Umwelt- und Nachhaltigkeitsforschung aus sozialwissenschaftlicher Perspektive. Ausgangspunkt ist einerseits die Diskussion verschiedener grundlegender Zielrichtungen und Verständnisse von Nachhaltigkeitsforschung. Andererseits bildet die Erörterung der Rollen und Beiträge der Sozialwissenschaften zum Verständnis und zur Bewältigung von Nachhaltigkeitsproblemen wie Klimawandel oder Biodiversitätsverlust einen weiteren Ausgangspunkt.

Nachfolgend fokussieren wir problem- bzw. problemlösungsorientierte, co-kreative und prozessbasierte Forschungsansätze. Hier werden neben Systemwissen zum Verständnis von Nachhaltigkeitsproblemen auch Zielwissen zur Orientierung von Veränderungen und Handlungs- bzw. Transformationswissen, oft in Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen und mit gesellschaftlichen Akteuren erarbeiten.

Wir lernen ein Spektrum an Einzel-Methoden sozialwissenschaftlicher Nachhaltigkeitsforschung kennen und erörtern ihre Arbeitsweise und durch sie erzeugtes Wissen. Anhand von Anwendungsbeispielen erkunden wir Wege diese Einzelmethoden im Rahmen größerer Forschungsansätze, wie bspw. von Real-laboren und partizipativen Experimenten, einzusetzen.

Zielsetzung ist es, die Funktionslogik sozialwissenschaftlicher Methoden im Kontext der Nachhaltigkeitsforschung zu verstehen, exemplarische Methoden und Methodenkombinationen kennenzulernen und ihren Einsatz zu reflektieren.
Das Modul kombiniert interaktive Vorlesungsteile mit Gruppenarbeiten und -diskussionen und der Arbeit mit (teilweise englischsprachiger) Fachliteratur.

Geographie der ländlichen und städtischen Räume

Das Modul vermittelt einen Überblick über Grundbegriffe, zentrale Themenfelder und theoretische Konzepte. Ausgewählte Fragestellungen werden exemplarisch vertieft, um interdisziplinäre Zusammenhänge aufzuzeigen und einen Einblick in aktuelle Forschungsarbeiten zu ermöglichen.

Ein inhaltlicher Schwerpunkt liegt auf der Beschäftigung mit Strukturen und Prozessen, die sich in Städten (einschließlich Global Cities und Megastädten) und Metropolregionen beobachten lassen. Weiterhin werden die historische Entwicklung von Siedlungen, Gemeinden im ländlichen Raum, Stadt und Raumplanung sowie verschiedene soziale und kulturelle Aspekte der Siedlungsgeographie behandelt.

Geographien von Entwicklung

Das Modul vermittelt einen Überblick über Grundbegriffe, zentrale Themenfelder und theoretische Konzepte der geographischen Entwicklungsforschung und verwandter Inhalte. Ausgewählte Fragestellungen werden exemplarisch vertieft, um interdisziplinäre Zusammenhänge aufzuzeigen und einen Einblick in aktuelle Forschungsarbeiten zu ermöglichen.

Schwerpunkte der Veranstaltung liegen auf aktuellen Theorien und Konzepten der geographischen Entwicklungsforschung und der Analyse des Wechselverhältnisses zwischen globalen Wirtschaftsbeziehungen und lokalen Entwicklungsprozessen.

Im vorlesungsbegleitenden Tutorium haben die Studierenden die Gelegenheit, in Anknüpfung an die Inhalte der Vorlesung aktuelle empirische Forschungsfelder zu identifizieren und anhand von Literatur- und Materialrecherchen zu bearbeiten.

Globale Politik der Nutzung natürlicher Ressourcen

Das Modul setzt sich mit der Steuerung globaler Nachhaltigkeitsprobleme in der Nutzung natürlicher Ressourcen (Entwaldung, Walddegradierung, Biodiversitätsverlust, Klimawandel) durch internationale Politik und Märkte in der globalen Wirtschaft auseinander.

Der Schwerpunkt liegt dabei zum einen auf den Grundlagen internationaler Politik: es werden zentrale Grundbegriffe (staatliche und private Akteure und Institutionen, Interessen, Werte, Regeln, Macht, Politikwandel, rechtliche Verbindlichkeit) vorgestellt, internationale Politikprozesse klassifiziert und Unterschiede und Verbindungen zur nationalen Politik diskutiert.

Dabei werden das „internationale Waldregime“ (Diskussionen über eine globale Waldkonvention; UN-Waldforum) und weitere internationale Politiken wie z.B. die UN-Nachhaltigkeitsagenda (SDGs), die UN-Biodiversitätskonvention (CBD), die UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC/REDD+), Handelsabkommen (ITTO, FLEGT, CITES) und ihre Wirkungen auf Wald, Umwelt und Wirtschaft vorgestellt und diskutiert.

Zum anderen stehen der Außenhandel mit (Holz- und Agrar-)Produkten und die Steuerung von nachhaltigen Lieferketten in der globalen Wirtschaft über Marktmechanismen und handelspolitische Instrumente im Vordergrund. Der Fokus wird dabei u.a. auf Phänomene der Globalisierung von Märkten der Forst-, Holz- und Agrarwirtschaft mit ihren Trends und Wirkungen gerichtet sowie auf Probleme des internationalen Handels mit illegalem Holz. Private marktbasierte Steuerungsansätze, wie z.B. Zertifizierung von Holz-, Palmöl- und Sojalieferketten, werden ebenso vorgestellt und diskutiert.

Umweltplanung und Transformation

Das Modul vermittelt konzeptionelle und methodische Grundlagen der Umweltplanung und geht der Frage nach, inwiefern diese Beiträge zu Nachhaltigkeitstransformationen zu leisten vermögen.

Konzeptionell stehen Fragen nach den komplexen Beziehungen zwischen Menschen, Gesellschaft, Natur, Raum und Umwelt im Fokus der Auseinandersetzung.

Methodisch werden unterschiedliche räumliche Ebenen der Planung sowie umweltrelevante Fachplanungen und Instrumente betrachtet. Diese werden in der Vorlesung eingeführt, vor dem Hintergrund der konzeptionellen Überlegungen reflektiert und im begleitenden Seminar exemplarisch vertieft.

Neben der formellen und informellen Planung werden auch die Themen Partizipation sowie aktuelle Herausforderungen der Umweltplanung (z.B. Klimawandel, Gender Planning) diskutiert. Diese umweltplanerischen Perspektiven werden durch Gastvorträge von Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis erweitert.